Geduckt und fast unsichtbar lauerte Ida im Dickich des Waldes. Ihre Augen fixierten einen Hasen, der friedlich an einem Löwenzahn mümmelte. Ihre Muskeln spannten sich an, als sie nur noch wenige Meter entfernt war. Nun war höchste Konzentration gefordert, sonst hieß es weiter hungern...oder sich aus den Mülltonnen der Zweibeiner bedienen. Plötzlich richtete der Hase sich auf, er hatte etwas gerochen. Der Wind hatte gedreht. Für einen Moment begegneten sich ihre Blicke, dann sprang der Hase los. "Verdammt!", fluchte sie, setzte aber sogleich hinterher. Ihre Hetzjagd führte sie beide auf's Feld. Ida hatte fast aufgeholt - der Hase war auch nicht mehr der Jüngste - als jener in seinem Bau verschwand. Ihr Tempo drosselnd, trabte sie noch ein Stück und setzte sich dann direkt vor den Eingang des Baus. Sie hatte seit Tagen nichts gegessen und würde nun nicht aufgeben. "Komm heraus, verdammtes Vieh!", knurrte sie wütend, aber natürlich brachte das nichts. Diese Jagd hatte sie verloren.Wieder einmal.Einen Moment verharrte sie noch, dann stand sie seufzend auf und trottete in Richtung der Menschenstadt, die hier ganz in der Nähe ihren Sitz hatte. Dort gab es immer etwas zu fressen...aber es war lange nicht so befriedigend wie selbsterlegte Beute. Schon bald war sie dort angekommen. Die Straßen waren fast menschenleer, dafür herrschte in den hellbeleuchteten Geschäften Hochkonjunktur. Noch einmal schaute sie sich um, dann schmiss sie die Mülltonne vor einem Gebäude - Metzgerei stand dort, aber Ida konnte ja nicht lesen - um und steckte ihre Schnauze in den Unrat, um wenigstens etwas halbwegs Essbares zu finden. Heute hatte sie Glück, sie fand eine ganze Wurst. Höchstzufrieden trabte sie mit stolz erhobener Rute zu 'ihrem' Revierplatz - einem verlassenen Hof. Sie musste nur über das kleine Bächlein springen, durch das verrostete Tor schlüpfen...und sie war da. Auf der Veranda vor dem verwahrlosten Bauernhaus ließ sie sich nieder und knabberte zufrieden an ihrer Wurst. Der Hase war längst, vergessen, hauptsache, sie wurde für heute satt.
[Versucht einen Hasen zujagen; versagt;Geht zur Menschenstadt um sich etwas zu fressen zu holen;Geht zum verlassenen Hof;frisst]